Was schenkt man als Filmfan, einem Filmfan zum Geburtstag?
Und dann auch noch zum 30sten?
Eigentlich war uns direkt klar, es muss ein Gutschein für
das Drive In Autokino in Köln Porz sein. Mein Freund und ich waren schon
diverse male dort und haben uns dem Flair vergangener Filmzeiten hingegeben.
Sicherlich haben Harry Potter und Co. nichts mehr mit den schwarz-weiß
Schätzchen der 50er Jahre zu tun, doch die Atmosphäre, die ein Autokino
ausstrahlt ist einfach einmalig und lässt einen auch heute noch ein wenig den
Glanz alter Zeiten spüren.
Zu dem ist jeder Besuch ein kleines Abenteuer. Zum Einen muss man früh genug da sein, um noch den perfekten Stellplatz direkt vor der Leinwand zu bekommen, und das Wetter sollte man auch nicht verachten. Im Sommer wird es später dunkel, so kann es sein, dass man düstere Filme anfangs nur erahnen kann. Im Winter gibt es für die Hartgesottenen Heizöfchen auszuleihen, die man an die platzeigenen Steckdosen ansteckt und dann ins Wageninnere hängt…einen Lappen für die beschlagenen Scheiben sollte man daher immer dabei haben ;)
Sehr nett anzusehen ist es auch immer wieder, welche Autos
den Vorstellungen beiwohnen. Von den dicken Schüsseln, die sich die Jungs von
ihren Papis ausgeliehen haben, um die Liebste zu beeindrucken, bis hin zum VW
Bulli, auf dessen Dach es sich die Besitzer gemütlich machen, um noch besser zu
sehen ist wirklich alles dabei…manchmal könnte man denken, man sei auf einem
Autotreff gelandet.
Eine kleine Anekdote ;)
Bei Tiefer, breiter, teurer sollte man allerdings auch Acht geben. Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Freund meint auch, dass es
besonders chic ist, wenn man seinen Wagen bis auf wenige Zentimeter über den
Boden legt und bei jeder Fahrt auf Steinchen, Bodenwellen und
Schlagloch-Ausweichtour gehen muss. Nun ja, Autokinohubbel gehören nun auch zu
dieser Gefahrenliste. Damit man sich selbst beim Filmeschauen nicht im Weg
steht, sind quer vor der Leinwand reihen von Asphaltdellen, auf die die Autos
mit ihren Vorderrädern fahren sollen, um eine leichte Neigung aufwärts zu
haben. Mit einem normalen Auto ist das auch gar kein Problem. Mit einem
tiefergelegten Golf kann man sich schon mal die ebenfalls sehr tiefe
Frontschürze abfahren. Es hat beim drauf fahren schon so komisch
geknirscht und als wir nach dem Film
wieder runter wollten ist aus dem Knirschen ein Knacken geworden und die
Frontschürze durfte bei uns im Wageninneren zurück nach Hause fahren. Aber Männer wollen ja nicht lernen ;) Als ich
den Vorschlag gemacht habe, das nächste mal mit meinem kleinen Hochbeinigen
Micra zu fahren, hieß es nur „Nein – jetzt weiß ich ja wie ich da hochzirkeln
muss.“ Ich glaube allerdings eher, dass
mein Micra zu unchic ist, um dann mit den anderen Autos mitzuhalten ;)
Anleitung Filmklappe aus Pappkarton
So, nun aber zu dem Geschenk. Die Gutscheine waren gekauft,
nur noch die passende Verpackung hat gefehlt. Eine Alu-Filmdose kann ja jeder
(bzw. die kriegen wir im Leben nicht mehr bis Samstag) – also sind wir uaf die
Idee mit der Filmklappe gekommen.
Eine Original Vorlage haben wir - die Filmklappe von der kölner Serie „Sieben
Birken“ von 1992.
Um diese nachzubauen haben wir uns 2mm starke Pappe (die
Rückseite von einem Zeichenblock kann auch verwendet werden) und schwarzes
Tonpapier besorgt. Zudem einen weißen Kreidestift, weiße Acrylfarbe,
Tafelfolie, und eine Schraube mit Hülsenmutter für das Scharnier. (zudem solltet ihr Kleber, oder Holzleim, ein Teppichmeser, eine Bohrmaschine und leicht löslichens Tesafilm zu hause haben)
Auf der Rückseite der original Filmklappe sind noch ganz viele Aufkleber von den gedrehten Takes |
Da die Klappe Originalgröße haben sollte, haben wir unser
Holzexemplar auf die dicke Pappe gelegt und diese in 3 Stücke geschnitten, die
wir dann mit Holzleim zusammengeklebt haben. Zwar ist die Klappe dann noch
dünner als das Original, aber wir wollen sie ja auch noch irgendwie geschnitten
bekommen ;)
Nun die Umrisse der 2 Klappenteile auf die Pappe übertragen
und mit einem stabilen Teppichmesser ausschneiden. Die runden Kanten können im
Nachhinein super mit etwas Schleifpapier geglättet werden.
Mit Tafelfolie lässt sich die Klappe immer wieder neu beschriften |
Nun haben wir auf Vorder und Rückseite das Tonpapier geklebt. Die Ränder kann man mit etwas schwarzer Farbe anmalen.
Um die Schrift und Linien auf die Klappe zu übertragen, habe
ich das Original eingescannt und in 100% wieder ausgedruckt. Die Rückseite
dieses Ausdrucks habe ich großzügig mit der weißen Kreide angemalt und auf der Pappklappe positioniert.
Wenn man nun mit einem spitzen Bleistift die Linien und Schrift nachzeichnet
überträgt sich die Kreide auf das schwarze Papier.
Der nächste Schritt ist der,
für den man eine ruhige Hand und viel Geduld braucht. Mit einem sehr feinen
Pinselchen und weißer Acrylfarbe geht es daran die Schrift nachzumalen. Die
Linien und das Streifenmuster am oberen Rand kann man super mit diesem
milchigen Tesafilm abkleben, da es sich wieder Rückstandslos entfernen lässt,
ohne das Papier zu zerreißen.
Für die Typo braucht man viel Geduld und eine ruhige Hand |
Wenn man damit fertig ist muss man eigentlich nur noch das
Scharnier bauen. Da die Klappe doch relativ dick ist, haben wir uns
entschlossen unser Glück mit einem Holzbohrer zu ersuchen. Wenn man Pappe schon
wie Holz schleifen kann, muss ja auch das klappen?! Und tatsächlich Loch drinne
Schraube durch und fertig. Naja, fast
fertig. Zwar könnte man nun auf der Pappe mit Kreide schreiben, doch mit dem
Entfernen und wieder neu beschriften käme das Tonpapier wahrschei nlich nicht
so gut zurecht, daher haben wir die Felder, in die geschrieben werden soll noch
mit Tafelfolie beklebt um dem neuen Besitzer auch dauerhaft eine Freude machen
zu können…wer weiß, vielleicht will er sich, je nach dem wie der Abend läuft ar
nicht mehr dran erinnern ;)
Was meint ihr denn? Hält unsere Filmklappe aus Pappe dem 1 zu 1 Vergleich mit dem Original stand?
Der Geburtstag war übrigens super! Und das Geschenk ist,
glaub ich auch gut angekommen ;)