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2014/01/14

Faszination des analogen Bildes



Ein kleiner Einblick in unsere stetig wachsende Sammlung

Hallo meine Lieben!

Heute möchte ich euch gern unser kleines Steckenpferd vorstellen.

Schon als ich meinen Freund kennengelernt habe, hatte er ein Faible für alte Kameras. Und da ich selbst unheimlich gern fotografiere konnte ich diese Leidenschaft schnell mit ihm teilen. Seither ziehen wir über Trödelmärkte und schauen, welch ausgefallenes Stück wir noch ergattern können. 

Zu unseren Schätzchen gehören ein paar sehr schöne Super-8 Kameras aus den 60‘er bis 80’er-Jahren. Teils funktionieren sie sogar noch, so dass wir auch schon damit gefilmt haben. Das Endprodukt liegt bis heute leider nur unentwickelt vor, da in Deutschland kaum noch jemand Agfa-Chrome 8mm-Filme entwickeln kann. Und ins Ausland schicken ist einfach vieeeeel zu teuer. :(



Zum Glück gibt es da noch die Fotografie. Wobei es ja nach Kamera auch nicht gerade einfacher mit der Entwicklung ist. In einige Kameras kommen zum Beispiel 120er Rollfilme. Im Gegensatz zu den 35mm Kleinbild-Filmen, die jeder von euch  kennt, sind diese Filme lose auf Rolle und werden in der Kamera von einer Spule auf eine andere transportiert. Durch das Format von 61,5 mm kann man diesen Film zwar entwickeln lassen, aber das Abziehen von Positiven macht kaum noch ein Labor. Die Alternative ist es, die Negative selber einzuscannen. Da die Durchlichtscanner allerdings auch ihren Preis haben bietet es sich an die jeweilige Kamera, wenn möglich auf 35mm-Film umzurüsten. Für unsere Diana haben wir Beispielsweise den Aufsatz für Standard-Filme nachgekauft.

Hätten wir die Räumlichkeiten, würden wir wahrscheinlich auch noch selbst entwickeln. Belichter und Becken samt Zubehör steht zumindest schon mal im Keller ;)

Ähnlich wie das Prinzip der Rollfilme ist auch der Durchlauf der SL-Kassetten, die zum Beispiel in die Beirette kommen. Hier wird der Film (schon Kleinbild-Format) von einer Kassette in die andere transportiert. Bei neuer Bestückung kommt dann die gerade leer gelaufene Kassette auf die andere Seite um den nächsten Film aufzunehmen.

 
Da die meisten Filme gar nicht mehr produziert werden , daher nur noch aus Restbeständen stammen und natürlich schon längst über ihren Verfall hinaus sind, lassen sich sehr interessante Effekte erzielen. Charakteristisch für das Fotografieren mit alten Filmen, auch Lomografie genannt,  ist zum Beispiel ein Farbstich, die Folge des Alters des Films - einer Vignettierung der Ränder, da die Kamera nicht mehr 100% lichtundurchlässig ist, oder der Film minimal mit Licht in Berührung kam -  oder die Überlagerung einzelner Bilder, da die Kameras teilweise keine präzisen Fortbewegungsmechanismen besitzen.

Istanbul 2010
Beirette SL100N - 35mm SL Kassette
Natürlich kann man solche und ähnliche Effekte auch manuell erzielen. Beispielsweise Doppelbelichtungen, durch einfaches Handvorhalten, sprich kurzem Abdunkeln, oder habt ihr schon mal versucht einen Film von der Rückseite zu belichten? Diese Methode nennt sich „Redcale“, da die Bilder einen ganz warmen Rotstich bekommen.

Natürlich kann man heut schon mit seinem Handy und Instagram, oder Snapseed ähnliche Effekte erzielen, doch meiner Meinung nach hat die analoge Fotografie über die Jahre kein Bisschen an Reiz verloren. 

Prag 2012 - Ashai Pentax

Greift ihr denn auch noch manchmal zu der Kamera eurer Kindheit und zieht los, gespannt auf die Aufnahmen, die man nicht sofort sehen kann? Und erwischt ihr euch trotzdem dabei, dass ihr nach dem Auslösen auf die Rückseite schaut, auf der natürlich kein Monitor mit dem Bild zu sehen ist? ;)

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!! :)